Dienstag, 29. Januar 2013

#17 - " Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren" - Goethe

Die Worte der Letzten Stunden liegen immernoch wie eine Last auf meinen Schultern. Egal, wie sehr ich versuche sie abzustreifen, wie sehr ich versuche, sie zu balancieren, sie drücken mich runter, zwingen mich in die Knie und hindern mich am aufstehen. Es ist, als ob ein tonnenschweres Gewicht auf meinen Brustkorb drückt, dass mir das Atmen erschwert. Es ist, als ob mich jemand beobachten würde und immer, wenn ich grad nicht aufpasse, denkt er sich " Oh, sie versucht glücklich zu werden, machen wir ihr mal einen Strich durch die Rechnung. " Ich kann langsam nicht mehr.

Es hallt in meinem Kopf nach. Als wäre ich in einer Höhle gefangen, allein, mit den Worten als Echo, die jemand ruft, um mir Schmerzen zuzufügen. Um mir wehzutun.
Es verfolgt mich, es ist wie ein Fluch. Auch heute komme ich nach Hause. Meine Mutter telefoniert. " Leg auf! " Ich wusste, dass sie mir was zu sagen hätte. " Gleich" entgegnete sie. Als ich sie mit " Sofort ! " angiftete, legte sie endlich auf. " Setz dich. " Ich wusste, das irgendwas passiert war. Ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte. " Setz dich " ist der Anfang von Hiopsbotschaften. " Setz dich " sagt man nicht, weil es nie gut endet. " Dein Opa ist gestorben. Er ist gestern abend eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. " In mir bricht alles zusammen. Wieder all die Erinnerungen, wieder all die Vorwürfe an mich selbst. Warum macht es mir das Leben so schwer. Warum ist das Leben so unfair. Was, was zu Hölle hab ich getan, dass immer so eine verdammte Scheiße passieren muss.
Ich greife nach meinem Handy, schreibe meiner Besten Freundin eine Sms & 10 Minuten später steht sie neben mir. Sie redet, sie sagt, es täte ihr leid, sie nimmt mich in den Arm. Wir schaukeln, wir reden über alltägliches & dann geh ich nach Hause. Sätze wie " Es tut mir leid" sind das letzte, was ich gebrauchen kann. Aber das kann sie ja nicht wissen. Wieder zücke ich mein Handy & frage meinen Besten Freund, ob er Zeit hätte. Auch er steht 30 Minuten später neben mir. Kein " Es tut mir leid", kein " Wie gehts dir. "  Nur mein Kopf in seiner Jacke vergraben und für einen Kurzen Moment alles vergessen. Ich hab den besten Besten Freund der Welt.

Warum ist die Welt so verdammt ungerecht. Warum muss man nicht nur meiner Mutter, sondern auch meinem Vater innerhalb von 3 Monaten die Väter nehmen? Warum nimmt man mir meine Großväter?
Warum nimmt man einer Frau, die über 50 Jahre an der Seite eines Mannes war, ihren Lebensinhalt? Warum tut man sowas? Warum kommt es nicht zur goldenen Hochzeit, obwohl die schon in 4 Monaten gewesen wäre? Warum hört ein Herz auf zu schlagen?

Wie soll ein Mensch das ertragen?

Freitag, 28. Dezember 2012

#16- Been trying hard not to get into trouble but I, I've got a war in my mind.

Weihnachten ist Endlich vorbei und das Jahr endlich auch. Weihnachten war extrem unweihnachtlich dieses Jahr, aber die Geschenke waren schön und das die Familie beisammen gesessen hat war auch mal wieder ganz schön. Besonders die Mütterliche Seite der Familie hat sich dieses Jahr fast nur wegen irgendwelchen Hiopsbotschaften getroffen, von daher war es ganz schön, was mit der Familie zu machen (:
Dass das Jahr endlich um ist freut mich auch, weil ich noch nie so ein Beschissenes Und Abgefucktes Jahr hatte, wie dieses und ich denke fast, behaupten zu können,dass bis auf meinen Norwegenurlaub nicht viel positives in diesem Jahr war.
Ich glaube zwar nicht, dass das Neue Jahr viel Besser wird, aber besser als das alte auf jeden Fall.

Ich hab 2 neue Bücher: " Eine Wie Alaska" und " Das also ist mein Leben"
Wenn sie gut waren schreib ich vielleicht mal drüber (:

Dienstag, 18. Dezember 2012

#15- Jede Nacht auf's Neue.

Ich laufe den Weg zu eurer Wohnug lang und klingle. Nach einiger Zeit gehst du an die Gegensprechanlage und öffnest die Tür, jede Nacht. Ich laufe in deine Wohnung. Sie riecht wie immer, sie riecht gewohnt nach euch. Ich setze mich auf den Ledersessel, den ich so mag und nehme mir eine Apfelschorle, einfach aus Gewohnheit, jede Nacht.
Du setzt dich an den Tisch und fragst wie's mir geht, wie die Schule läuft und ich antworte das selbe wie jede Nacht. Du kochst, ich sitze mit Mama da und warte auf's Essen, jede Nacht.
Wir essen, fahren nach Hause, ich gehe Schlafen, jede Nacht. Ich wache auf, gehe ins Wohnzimmer, sehe Mama weinen & frage was los ist. " Dein Opa ist tot" - und das jede verdammte Nacht.

Langsam ist es nicht mehr auszuhalten. Diese Träume sind einfach nicht mehr auszuhalten. Wie soll ich verarbeiten, wenn du jede Nacht aufs Neue Stirbst? Wie soll ich verarbeiten, wenn ich nicht nur dich, sondern auch meinen toten Hund jede Nacht im Traum sehe, jede verdammte Nacht?


Mittwoch, 5. Dezember 2012

#14- Im Hundertmorgenwald sollten alle Kinder lachen. Eigentlich.

Ich durchscrolle meine Startseite bei Facebook. Überall Menschen, die ich nicht mag. Menschen, die ich nicht kenne. Menschen, die ich mag, aber mit denen ich nie schreibe und Menschen, die ich sehr liebe.
Mittendrin ein Post meiner Besten Freundin. Im schlechtesten Englisch teilt sie der Welt mit, dass sie einen Flug gefunden hat, um zu ihrem besten Freund nach Paris zu fliegen.
Als ich ihr Englisch entziffern kann, steht mir die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Nachdem ich einige Minuten auf ihren Status geglotzt habe um mich zu vergewissern, dass das auch wirklich ihre Worte waren öffne ich unser Nachrichtenfenster. Letzte Nachricht: 15. November.
"Ganz schön lange Zeit zwischen besten Freundinnen" denke ich mir. Ich sitze da und denke nach. Was ich falsch gemacht hab. Was passiert sein könnte. Was ihr Problem ist.
" Ist dir unsere Freundschaft noch wichtig? Also, ehrlich wichtig?"
Keine Antwort. Nur die " Liebevolle " Meldung von Facebook, dass sie's gelesen hat. Ich denke, ich habe Meine Antwort.



Und dann ist auf einmal alles weg. Es ist, als ob du dabei zusiehst, wie das Bild, dass du mit Kreide und viel Mühe auf die Straße maltest, vom Regen weggespült wird & Du schaust zu. Es ist, als wärst du ein kleines Kind und jemand klaut dir deinen Lieblingsteddy. Den, ohne den du nicht einschlafen kannst. Den, den du immer hattest, ohne den du nie gelebt hast, nie. Es ist, als ob dir jemand den Boden unter den Füßen wegreißen würde. And there's nothing you can do about it.



beste freundin, für'n arsch man.

Samstag, 24. November 2012

#13 - We stopped checking for monsters under our bed when we realized they were inside us.

All die Emotionen, All die Gedanken, All die Gefühle, die ich noch nie zuvor gefühlt habe - Sie zerreißen mich. Innerlich, ganz langsam und leise, damit es niemand mitbekommt, außer mir.
Und da ist keiner, mit dem ich über das reden kann, was mich bedrückt. Keiner, dem ich so vertraue, dass ich die Worte aussprechen könnte, die Seit Wochen in meinem Kopf kreisen. Keiner, Keiner Ausser mir selbst.
Ich habe Angst, Ich habe verdammte Angst und, egal was ich tue, wohin ich gehe, sie verfolgt mich.
Sie verfolgt mich bis in meine Träume, rafft mich nieder wenn ich wach bin und bringt mich zu Fall. Es ist, als ob mir jemand auflauert und immer, wirklich immer, wenn ich mich einen Moment lang sicher fühle, lässt jemand die Bestie los, die mich innerlich auffrisst.

Montag, 19. November 2012

#12


“I believe in pink. I believe that laughing is the best calorie burner. I believe in kissing, kissing a lot. I believe in being strong when everything seems to be going wrong. I believe that happy girls are the prettiest girls. I believe that tomorrow is another day and I believe in miracles.”
― Audrey Hepburn

Freitag, 9. November 2012

#11 - Das Schicksal spielt mit dem Leben wie der Wind mit den Blättern

Rückblick
8.15 Uhr. Mein Wecker klingelt. Normalerweise müsste ich schon seit über 2 Stunden beim Praktikum sein. Und ehrlichgesagt wäre ich dort auch lieber gewesen. Nach einer Nacht, in der ich kaum schlafen konnte und auch noch schlecht geträumt habe, kämpfe ich mich aus dem Bett und schlürfe mit trauriger Miene ins Wohnzimmer. Dort lasse ich mich auf unser Sofa fallen und schaue meinen Eltern beim frühstücken zu. Als ob ich jetzt auch nur einen Bissen runterbekommen würde. " Iss doch was.. " Ich stehe auf, gehe in die Küche und hole mir einen Apfel. Mehr können sie nun wirklich nicht von mir erwarten. Nicht jetzt. Nicht heute.
Ich suche mir ein Schwarzes Top, damit ich dem Anlass ensprechend gekleidet bin, und mache mich fertig. Schwarze Hose, Schwarzes Top, Schwarze Strickjacke, Schwarze Tasche. Alles Schwarz.
Im Auto herrscht eine bedrückende Stille. Was soll man schon sagen, wenn alle das selbe denken: Warum.
Wackligen Schrittes gehe ich den Weg zum Friedhof, weit hinter meinen Eltern. Heute will ich keine Gesellschaft, Ich will nicht in den Arm genommen werden. Ich will meine Ruhe.
Als ich ankomme bekomme ich nurnoch Fetzen eines Gespräches zwischen meiner Oma und dem Besitzer der Hundepension mit, der auch zur Beerdigung gekommen ist. " Gestern war sie doch noch quietschfidel und munter. Keiner hat geahnt das es so kommen würde. "
Geschockt schaue ich meine Mutter an. " Caty ist tot"
Hat ja gerade noch gefehlt. Ich hab es geahnt. Wirklich, ich hab drauf gewartet, dass sowas kommt. "Tiere können an Kummer sterben" hat meine Mutter immer gesagt & Nun stirbt der Hund meines Opas am Tag seiner Beerdigung. Als hätte sie es gewusst. Als hätte er sie zu sich geholt, damit er nicht allein ist.
Nun kann ich die Tränen, die mir schon seit Minuten in den Augen standen, nicht mehr zurückhalten. Die letzten Menschen treffen am Friedhof ein, begrüßen mich mit einem " Mein Beileid" und stellen sich mit zu dem traurig blickenden  Haufen zurückgelassener Angehöriger. Den mitleidigen Blick bekomme ich gratis dazu.
Wenig später sitzen wir in der Kapelle. Während die Trauerrednerin spricht starre ich wieder und wieder auf das Bild meines Opas, welches ich an meinem Geburtstag selbst fotografiert habe. Wie gern ich ihn nur jetzt hier hätte. Die Rednerin erzählt detailliert aus dem Leben meines Opas. Viel gutes, nix schlechtes. Obwohl es schon einiges Schlechtes zu Sagen gegeben hätte. Aber über Tote redet man nicht schlecht.
Am Ende wird die Urne mit den Fotos und den Blumen auf einen Wagen gestellt und zu der Stelle gefahren, an der Er nun seine Letzte Ruhe finden darf.
" Tot ist man erst dann, wenn man vergessen wird" Begleitet von diesen Worten wird die Urne in die dunkle kalte Erde hinuntergelassen. Tränen, überall Tränen und ein Brennendes Gesicht. Leere, Vollkommene Leere, die keinen Platz für irgendein positives Gefühl lässt. Nicht heute.



Du fehlst. Ich hoffe es geht dir gut, da, wo du bist.